Rückweg durch Russland

Ja also wie schon erwähnt sind wir ja schon wieder auf dem Rückweg und befinden uns im Moment ca. 400 km vor Novosibirsk. Wir freuen uns über die wunderbaren Straßen in Russland (zumindest recht oft) und cruisen gemütlich vor uns hin. Es ist noch die gleiche Strecke wie auf dem Hinweg, der Weg teilt sich erst später. Wir waren nochmal 2 Nächte in Krasnojarsk auf einem schönen Stellplatz am Yenisey bei super Wetter. Dort sind wir an einem Tag ein bisschen in das Umland von Krasnojarsk gefahren und haben u.a. den Staudamm vom zweitgrößten Wasserkraftwerk der Welt (Leistung 6000 Megawatt) gesehen, sehr beeindruckend. Es gibt dort auch einen Schrägaufzug für die Schiffe, war aber leider grad keins da. Die Gegend um Krasnojarsk ist wirklich schön. Es gibt natürlich viel Wald (wie überall in Sibirien) und ganz nette kleine Orte/Dörfer. Wir sind auch Mit dem Sessellift auf den Berg und hatten so einen schönen Blick über die ganze Gegend. Leider war es immer noch sehr diesig durch die Waldbrände.

Das ist der Zarenfisch – ein Stör, diese Fische können wohl bis zu 2m lang werden
Das war ein Schnappschuss unterwegs – Ziegen im Schatten an der Bushaltestelle

Heute haben wir immer noch die Rauchwolken des brennenden Munitionslager in der Nähe von Achinsk gesehen, dieses war am vergangenden Montag explodiert.

Jetzt stehen wir hier auf dem LKW-Rastplatz, es ist ziemlich graues Wetter und es regnet nachdem heute morgen noch toller Sonnenschein war. Aber kein Problem, morgen soll es laut der Wetter-App wieder richtig sonnig werden.

Übrigens wollte ich mal paar Infos zu den leiblichen Genüssen in die Runde schmeißen. Also Bier gibt es überall und in allen möglichen Sorten, ist auch preiswert. Mit dem Wein sieht es schon anders aus, meißtens ist er süß und wenn trocken draufsteht ist er auch nicht wirklich trocken, außerdem ist er teuer. Bis jetzt zehre ich noch von meinem Vorrat. Der russische Sekt ist auch okay, wenn man trockenen bekommt. Irgendwie stehen die Russen auf ziemlich süßes Gebräu. Wenn wir abends in der Runde sitzen, kreist natürlich sehr oft die Wodkaflasche, das bleibt nicht aus. Ich halte mich da eher zurück (schmeckt mir einfach nicht), aber im Großen und Ganzen sollten wir wohl alle nach dieser Reise mal paar alkoholfreie Wochen einlegen!

Mit dem Essen kann man sich arrangieren. Es ist ziemlich rustikal und fleischlastig. In der Mongolei gab es früher eigentlich nur Fleisch (hauptsächlich Schaf, aber auch Rind und Ziege) und Milchprodukte (getrockneten Quark -> schmeckt ganz gut, gegorene Stutenmilch -> sehr gewöhnungsbedürftig, Rahm aus gekochter Milch -> ziemlich fettig aber nicht schlecht). Heute gibt es aber auch Kartoffeln, Kraut und Möhren. Außerdem gibt es natürlich Brot. Schafkuttelsuppe o.ä. haben wir nicht probiert, hat sich einfach nicht ergeben. In der Mongolei hatten wir quasi Halbpension, also immer Frühstück und Abendessen, mussten uns also um nichts kümmern und ich finde es hat immer geschmeckt.

In Russland gehen wir manchmal essen im Restaurant, es gibt auch immer wieder an der Straße „Cafes“, das ist so ne Art Imbiss oder Selbstbedienungskneipe zum schnellen Essen an Kunststofftischen in oft sehr einfachen Räumlichkeiten. Der Service in den Restaurants (auch in wirklich guten) ist eigentlich nicht vorhanden, man braucht viel Geduld, kann nicht unbedingt mit Freundlichkeit rechnen und bekommt nicht selbstverständlich die Vorspeise oder Suppe vor dem Hauptgericht! Natürlich gibt es auch positive Ausnahmen. Nouvelle cuisine kann man nicht erwarten, aber es schmeckt eigentlich immer recht gut. Die Kassiker sind Pelmeni, Soljanka, Bortsch und überhaupt Suppen aller Art, sowie Schaschlik und Kotlett (was hier aber ein Hackfleischklops ist). Oft kochen wir auch selbst. Jetzt ist grade die Pfifferlingsaison, diese kann man eimerweise für einen Spottpreis an der Straße kaufen, wir essen uns richtig satt daran!