Irkutsk und weiter zum Baikalsee

Irkutsk, die letzte Stadt vor dem Baikalsee ist erreicht. Das Wappentier ist der Bibertiger, ein merkwürdiges Fabelwesen. Dieses stellte ursprünglich einen „Babr“ dar, dies stand in der Sprache der Ureinwohner für den sibirischen oder Amurtiger (er hält einen Zobel im Maul). Durch diverse Umstände wurden Schreibweise und Zeichnung des Wappentiers verändert und es wurde der Bibertiger daraus.

Irkutsk entstand am Ufer der Angara, dem einzigen Abfluss des Baikalsees 1661 als Festung gegen die Burjaten, 1686 bekam sie Stadtrecht. Irkutsk wurde schnell zum Handelszentrum und als administratives Zentrum spielte sie eine wichtige Rolle in der zaristischen Verbannung (Stichwort: Dekabristen), weiterhin war und ist sie Knotenpunkt für die Transsibirische Eisenbahn und wurde schnell zum Fester nach Osten so wie Petersburg zum Fenster nach Westen geworden war. Die Bewohner der Stadt sind eine bunte Mischung aus Russen, Ewenken, Burjaten, Ukrainer, Tartaren und Nachfahren verschiedenr kleiner Turkvölker. Außerdem gibt es auch kleinere Minderheiten von Polen, Juden und Deutschen. So gibt es auch die Gotteshäuser der verschiedenen Religionen, also Moschee, Synagoge, orthodoxe und katholische Kirche stehen quasi nebeneinander und laut unserer Reiseführerin gibt es keine Spannungen zwischen den verschiedenen Gruppen!

Es gibt in Irkutsk wirklich noch ziemlich viele Holzhäuser, in mehr oder wenig gutem Zustand. Diese Holzhäuser stehen allesamt unter Denkmalsschutz und so ist die Renovierung seht aufwändig und teuer und für viele Besitzer leider einfach nicht machbar. Man merkt schon dass die Stadt älter als die bisher von uns besuchten Städte ist, die Straßen sind nicht ganz so breit, es gibt nicht so ausufernde Hochhausbezirke und die allzu riesigen Plätze fehlen auch.

Sehr schön restaurierte Haolzhäuser
Blick auf die Angara

Interssantes Detail: Lenin im Bauch des Teufels – Wandmalerei in einer orthodoxen Kirche
Schöner Blick auf die Angara

Heute nachmittag sind wir am Baikalsee angekommen, ein Etappenziel ist erreicht. Morgen machen wir eine Bootsfahrt auf dem größten See der Erde (betr. Fassungsvermögen, nicht Fläche) und übermorgen steht ein Trip mit der legendären Transsib an, natürlich nur auf der Touristenstrecke. Das erste Bad im kalten Baikalsee gab es heute schon, es soll ewiges Leben bringen – machen wir zur Sicherheit dann morgen nochmal!

Übrigens sind wir mittlerweile über 5 Wochen unterwegs und das Wetter ist, wie ihr ja auch auf den Bildern seht, immer noch super!